Bielefeld, eine Stadt, die es nicht gibt oder vielleicht die Messstelle 178 – 3,0m ML ( 026540174 ), die es so nicht geben darf!
Unauffällig kommt sie daher, unsere WRRL-Messtelle 178-3,0m ML in Bielefeld. Genau genommen liegt sie in der Nähe des Autobahnkreuzes Bielefeld, anliegend an einem ca. 1,5 ha großen Wald gegenüber einer Biogasanlage.
Die anliegende Messstelle 023063075 für den Grundwasserstand, mit einer Einbaulänge von fast fünfundzwanzig Metern, zeigt uns einen ergiebigen, hoch anstehenden Grundwasserleiter an. Eigentlich alles wunderbar.
Blicken wir nun auf die benachbarte Multilevel Messstelle. In ihr werden die Daten in den Schichten von 2, 3, 11,5, 15,5 und 19,5 Meter erfasst. Dabei fällt auf, dass die flache Messstelle häufig trockenfällt (Link0) und die für uns maßgebliche WRRL-Messstelle mit einer Ausbautiefe von circa 3 Metern nur einen Filter von 20 Zentimeter Länge besitzt und dieser vielleicht für regelkonforme Messungen nicht ausreichen kann.
Doch wo liegen hier unser Problem? Ist solch einen WRRL-Messstelle so zulässig? Vielleicht hilft uns ein Zitat aus einer Antwort auf meine Mail vom 28.06.2024 von Frau Dr. Bergmann, Fachbereichsleiterin für Grundwasser im LANUK (ehem.LANUV), weiter:
„Messungen bei zu niedrigem Grundwasserstand, bei denen der Filterbereich sich nicht in der gesättigten Zone befinden würde, müssen ausgeschlossen werden, sofern dann überhaupt eine Probenahme zustande käme.“
Wie ich jetzt aus einem Befahrungsprotokoll ersehen konnte (Link 1), ist dieses schon wenigstens einmal am 29.10.2018 erfolgt. Die andere Frage stellt sich: Liegt diese Messstelle im repräsentativen oberen Drittel über dem 25 Meter mächtigen Grundwasserleiters? Ist es nicht gerechter den nächsten Messpunkt auf 11,5 Meter zu wählen? Sicherlich ist er mit einem aktuellen Wert von 1,3mg Nitrat nicht so spektakulär als sein oberer Bruder auf drei Meter mit derzeit 88mg Nitrat (Link 2). Dass diese Messstelle es aber auch besser kann, hat sie im März 2024 bewiesen. Nach den ausgiebigen Niederschlägen im Herbst 23/ Frühjahr 24 hatte sie einen genauso guten Wert von 1,3mg Nitrat (Link 3).
Schöpfe ich also bei der Probenahme nur den Dreck ab. In der sensorischen Prüfung ist in unserer WRRL-Messstelle immer wieder von einer gelblichen Verfärbung des Wassers zu lesen. Die Wasserprobe aus der zwei Meter tiefen Messstelle wird sogar mit gelber Färbung und schwach fauligen Geruch beschrieben. Reden wir hier von Schwefelwasserstoffverbindungen durch die Umsetzung z.B. von Laub unter anaeroben Bedingungen. Werden dadurch Stickstoffverbindungen freigesetzt? Auch der hohe AOX-Wert (ein Wert aus der Abwassertechnik) in den beiden flachen Messstellen, im Gegensatz zu der nächsttieferen Messstelle auf 11,5 Meter (Link 4), lässt hier auf Organik schließen. Beachten wir jetzt noch einen Wert für Wassergüte, den TOC-Wert. Er sagt etwas über die Gesamtkonzentration des organisch gebundenen Kohlenstoffs in der Probe aus. Dort finden wir Werte in einer Größenordnung von 25mg/l wieder, eine Größenordnung, wie sie auch in z.B. Karpfenteichen zu finden sind. Dieser Parameter schnellt mit über 80 mg/l genau in der Messreihe vom 20.03.2024 hoch, an der wir den niedrigsten Nitratwert von weniger als 1,33 mg/l Nitrat finden (Link 5). Können wir daraus schließen, dass die WRRL-Messstelle stark von der umliegenden Organik, vielleicht die des Waldes, beeinflusst wird? Jedenfalls wäre es eine mögliche Erklärung für dieses Szenario.
Fazit (oder unser Wunsch an die Behörden):
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?? – Oder sollten wir besser nicht wieder zu gemeinsamen Gesprächen und Lösungen zusammenfinden?
Wir Landwirte sind bereit, den Weg des gewässerschonenden Betriebes zu gehen.