Zur Umsetzung eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes wegen angeblich unzureichender Umsetzung der Nitratrichtlinie wurde im Frühjahr eine Düngeverordnung erlassen. Danach müssen zum Schutz des Grundwassers „rote Gebiete“ ausgewiesen werden, wenn eine Überschreitung des Nitrat-Schwellenwertes oder ein steigender Nitrattrend mit Überschreitung von drei Vierteln des Schwellenwertes vorliegt.

Ausgehend zum Jahreswechsel 2020/21 stellte sich die Region Petershagen – Hille – Minden großteilig als „rotes Gebiet“ dar. Darüber hinaus lag hier auch noch die Messstelle mit den historisch schlechtesten Nitratwerten in NRW.

Wir Landwirte fühlten uns als „schmutzigste Region“ in OWL und zu Unrecht an den Pranger gestellt. Und das, obwohl wir hier in einer kleinteiligen und von bäuerlicher Landwirtschaft geprägten Gegend leben, in der sich handelnde Personen strikt an guter fachlicher Praxis orientieren und bestehende Vorgaben einhalten.

Unsere Bemühungen, unserer Ansicht nach fehlerhaften Messstellen, dem Landes-Ministerium anzuzeigen und eine Änderung zu erwirken, brachte nicht den erwarteten Erfolg. Denn die dort vorherrschenden hohen Nitratwerte hauptsächlich der Landwirtschaft zuzuschreiben, empfanden wir in vielen Fällen als nicht korrekt und strebten eine gutachterliche Überprüft an. Anstatt zu resignieren, haben diese aktive Landwirte Ursachenforschung betrieben und am 13.03.2021 eine Interessengemeinschaft für unsere Region Petershagen, Hille und Minden gegründet.

Diese Interessengemeinschaft zweifelt nicht die Ergebnisse der Messungen an, wohl aber die grundsätzliche Eignung dieser Messstellen. Dabei dreht es sich um Standorte, historische erzeugte Belastungen und den korrekten Aus- und Neubau von Messstellen.

Der Vorstand: Friedhelm Hünecke (2. Vorsitzender, v.l.), Heiner Müller (1. Vorsitzender), Jochen Teikemeier (Kassierer), Christian Ebenau (Schriftführer)